GPZ 1000 RX Gespann mit EZS TPSL

Mai 1989 bis Februar 2008

GPZ1000RX mit EZS TPSL Odenwald

Also gut, wir waren uns sicher. Wir wollten ein großes Gespann, genug Motorleistung, Beiwagen für zwei, Stauraum usw.

Ursprünglich fiel unsere Wahl auf EML GT2, aber dann sahen wir den EZS TPSL, und die Entscheidung über den Beiwagen war gefallen.

Welches Moped kann den ziehen? Zunächst sollte es eine Kawa sein, und als Tourenmoped blieb da nur die GTR. Aber da war nicht viel aufzutreiben, und so kam ich auf die Idee, eine GPZ 1000RX zum Dreirad zu machen. Mein Kawa-Händler war ebenfalls begeistert, der TÜV-Prüfer war interessiert, und so wurde das Projekt aufgesetzt.

Eine GPZ wurde recht bald gefunden. Der Kawa-Rahmen wurde mit einem Hilfsrahmen modifiziert, eine 35mm-Guzzi-Schwinggabel mit EML-Rohrspeichenrad mit 125er Entenreifen vorne, ein angepasstes EML-Rohrspeichenrad mit 175/70er Käferreifen hinten. GTR-Tourenlenker.

Nach einem halben Jahr war es soweit, es lief. Und wie. Der Motor hatte wirklich ausreichend Kraft, das Fahrwerk war zunächst ok und so machten wir als bald die ersten Touren.

Es begann mit einer grösseren Urlaubstour 1989 zum Gardasee, und bei einem Ausflug in der wunderschönen Gegend bewegte sich dahinten etwas, dass sich nicht so bewegen sollte. Bis zu einer Motorradwerkstatt reichte es noch, Radlager hinten links, schrottreif. Der Cheffe der Yamaha-Werkstatt konnte innerhalb 30 Minuten eines besorgen, einbauen, lief wieder. Allerdings begleitete uns das Radlagerproblem noch weitere Touren. Vom Gardasee aus wollten wir in die Schweiz nach Thusis. Unsere Bekannten verloren wir kurz vor dem Splügenpass, ich fand diesen Pass nicht, also bin ich den Maloya hoch. Dann auf die Karte gesehen, OK, über den Julier rüber und schon sind wir da. Nix war's. Ein Betonmischer machte mir das Leben schwer und ich schaffte es in Minuten die Kupplung zu verbrennen. Auf der Bremse zurück nach Silvaplana und mittels TCS (der Schweizer ADAC) und Zugverladung nach Thusis. Auch eine Möglichkeit. Leider brauchten wir dann 4 Tage um die Ersatzteile zu bekommen, aber beim Hitch vom MC Steinbock kamen wir dankenswerterweise gut unter. Abschluss war dann noch ein Wochenende auf dem Silvretta. Die Pannen mal ausgelassen war es einfach herrlich, die Leistung super, das Fahrwerk war eh schneller als ich, wir hatten viel Spass.

Zum Ende der Saison allerdings in der Nähe unseres Heims gab es dann noch einmal Radlagerversagen.

So auch 1990 im Juni bei einer Tour nach Oldenburg zum MSG. Auf dem Rückweg reichte es noch bis nach Osnabrück, prima, ich hatte ja noch Urlaub. Bei dem Kawa-Händler ran, und diesmal wurde es richtig gemacht. Vermessen, Auftragsschweissung, ausgedreht und nun passte ein Doppelkegellager rein und ab sofort hielt es.

1992 besuchte ich zum ersten Mal das Eurogespanntreffen, das war in Kirchheim. Dort lernte ich Horst Räbiger kennen und nach ein paar Bierdosen war klar, ich möchte ein anderes Fahrwerk ;-) Der Termin wurde für den Winter ausgemacht und ab 1993 fuhr ich mit neuer Schwinggabel, jetzt 41mm, und dreimal 175/60/14 auf 6 Zoll-Felgen und deutlich straffem Fahrwerk durch die Gegend. Ich hatte ein neues Fahrzeug. Phantastisch, wie sich die Kawa nun ums Eck bewegen liess, links, rechts, es war eine Freude. Ein Wermutstropfen gab es doch, nach ca. 3000km, und wieder auf dem Rückweg vom MSG Oldenburg tut's einen Schlag, dann ein herzergreifendes Schleifen. Auf dem Pannenstreifen angekommen - Schade - Lager Kettenblatt defekt und die Befestigungsschrauben des Kettenblattes hatten freundlicherweise die Hinterradschwinge (Alu) aufgefräst. Horst holte das Gespann aus Bramsche ab, wir kamen per Bekannten heim. Nach zwei Wochen war unser Dreirad wieder fahrbereit mit neuer Schwinge, neues Kettenblattlager und einer Distanzhülse, die eine solche Panne nie mehr zuließ. Klar ist auch, dass dieses Lager nie mehr kaputt ging bzw. nun rechtzeitig erneuert wurde.

Viele weitere Touren kamen noch. Besonders viel Spass hat uns unsere Tour nach Schweden 1995 zusammen mit BAT und Fozzy gemacht.

Schweden Camping Växjö 1995

Viele Kurztrips in unserer schönen Umgebung standen immer wieder an, wir hatten einfach Spass und Freude. Hier mal ein Bild aus dem Schwarzwald.

Schwarzwald 1993

So war es gut und wir machten ca. 90Tkm mit dem Dreirad in 9 Jahren.

Dann wurde 1997 unser neues Gespann mit der Vmax aufgebaut, und wir verkauften die Kawa.

Übrigens habe ich damals für das Motorrad-Gespanne Magazin in Heft 10 einen Bericht über unsere Kawa geschrieben, schaut selbst.

Doch die Geschichte hatte damit dann doch kein Ende.

Der Käufer wollten sie wieder richten, hatte dann keine Zeit und verkaufte die Kawa weiter in den Kreis Aschaffenburg. Dieser zweite Käufer tat doch einiges, um das etwas in die Jahre gekommene Schätzchen wieder herzurichten und dann auch ein paar Touren damit zu fahren. Leider hat er aber auch das schöne Perlmuttweiß in Braunrot getauscht. Aber über Geschmack lässt sich bekanntermaßen nicht streiten. 2003 sollte es dann etwas Neues bei ihm werden, also inserierte er die Kawa in Web. Und gerade mal 103tkm auf Tacho.

Sie ist wieder da, 2003

Winter 03 / 04EGT Treffen 2006

Und wer findet die Anzeige? Klar, ich, und 4 Tage später war sie wieder mein!

Dazu gehört natürlich die Geschichte von 1997 bis 2003, aber da müsst Ihr mal bei der Vmax und der GipSyQ nachlesen, dann werdet Ihr die Zusammenhänge erkennen.

Also, gleich mal mit der Kawa übers Wochenende in den südlichen Schwarzwald. Ah, da war es wieder, dieses bekannte Gefühl mit diesem Fahrwerk, gut, etwas zickig war sie schon mal, aber sie war ja auch nicht mehr neu. Und so bekam 'Die Kawa' jetzt einen neuen Namen: 'DiVa'. So eine Diva ist eben auch mal zickig, aber immer noch ein Star, oder? Warum die Schreibweise? Na in Anlehnung an 'Die Kawa'. Di von Die und Va von Kawa, ein w ist doch wie ein doppeltes v. Also DiVa.

Ein paar Touren Anfang 2004, auch in die Rhön gaben uns wieder die Freude, die wir damals auch hatten. Fahrspass der besonderen Art, Kurvenlage gierig.
Aber dann, bei der Anfahrt zum VG-Treffen 2004 an Himmelfahrt blieb DiVa's Herz stehen, oder besser der Motor blockierte. Nix ging mehr. OK, ab auf den Schandwagen und heim damit. Öl ablassen zeigte, dass da was Grosses passiert war, viel Alustaub im Öl. Abgemeldet, machen wir im Winter. So war es, die Kupplung war durch einen zerbrochenen Anlasserkettenspanner, das läuft bei diesem Modell (ab GPZ 900R) alles unter einem Deckel, völlig zerstört, also wirklich alles auseinander und erstmal reinigen. In der Zwischenzeit nutze ich die Chance einen größeren Posten gebrauchter Ersatzteile für meine GPZ zu kaufen. War ein fairer Preis. Dann wieder aufgebaut, immer die besseren Teile verwendet, und dann lief sie wieder.

Kreuz und quer ging es nun bisher durch Deutschland und angrenzendes Europa, 115tkm hat sie jetzt, unsere DiVa, und wenn es sich vermeiden lässt, gebe ich sie nicht wieder her. Nun ist's 2007, und sie hat ein neueres Gespann zur Seite gestellt bekommen, siehe dazu die Geschichte vom Polarfux.

Abgesang:
Mein Wunsch war es, die DiVa wieder richtig aufzumöbeln, technisch zu optimieren und eine neue Farbe wäre auch nicht übel gewesen. Aber dann haben wir sie doch aus dem Haus gegeben, kaum noch gefahren und wir hatten einfach keinen Platz mehr.

Entscheidungen sind zum Ändern da, und das ist der Abschluss des Kapitels der GPZ1000RX / EZS-TPSL bei uns. Die DiVa ist verkauft (Februar '08) und läuft jetzt in der Nähe von Kusel.